Die LostLift Datenbank
Umzugsgut: Leib, später: Leon Windschauer
1 Kiste
Provenienz:
Transport (Land)
Lagerung
Vermögensverwertung
Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg (OFP Berlin)
Enthält u. a.: Windschauer, Helmuth. - Windschauer geb. Stolz, Salomea.
EUR
Brandenburgisches Landeshauptarchiv (BLHA), Rep. 36A Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg (II) Nr. 40044
Beschlagnahmung
Versteigerung
Kauf
Kauf
Überweisung
Überweisung
Rückerstattungsverfahren
Landgericht Hamburg, Wiedergutmachungsamt
Enthält Umzugsgutliste.
Enthält Zeugenaussage der Anna Steinmetz, geb. Koch, die von 1935 bis 1938 als Verkäuferin im Geschäft von Salomea Windschauer angestellt war und ihr Ende März/Anfang April 1939 in Anwesenheit eines Packers und zwei Zollbeamter beim Packen des Liftvan half: Anna Metz und der ehemalige Grundstücksverwalter des Vaters von Salomea Windschauer, Willi Meissner, wurden im Mai/Juni 1941 von Frau Ziege (Schwester von Salomea Windschauer) informiert, dass das Umzugsgut der Familie Windschauer in Hamburg durch Lüders versteigert werden sollte: „Ich fuhr daraufhin eines Abends mit dem Personenzug nach Hamburg und begab mich am naechsten Tage zu dem Auktionator, Herrn Lueders (die genaue Anschrift ist mir entfallen). In den Versteigerungsraeumen sah ich mir die dort ausgestellten Gegenstaende an um festzustellen, ob sich dabei auch Sachen von Frau Windschauer befanden. Ich habe aber bei dieser Gelegenheit nicht vorgefunden. Ich fragte daraufhin Herrn Lueders, wann die Sachen von Windschauer zur Versteigerung kommen wuerden. Er antwortete mir darauf, dass dies in etwa zu dem Zweckm um gegebenenfalls von den Gegenstaenden etwas fuer mich persoenlich zu ersteigern. Nach 14 Tagen fuhr ich erneut nach Hamburg und suchte die Firma Lueders auf. Dort traf ich Herrn Meissner, den ich bei frau Windschauer kennengelernt hatte, und von dem ich wusste, dass er der fruehere Verwalter von Frau Winschauer war. Wir suchten beide gemeinsam nach den Sachen von Frau Windschauer. Ich fand einzelne Teile eines Services, von dem ich aber nicht genau wusste, ob es Frau Windschauer gehoerte. Ferner entdeckte ich den Uebergangsmantel des Sohnes Helmut von Frau Windschauer. Ich frate daraufhin Herrn Lueders, wann denn nun eigentlich der Lift Windschauer zur Versteigerung gelange. Herr Lueders erwiderte mir, ich sei doch schon einmal dagewesen und warum ich mich eigentlich fuer diesen Lift so interessiere. Ich erklaerte ihm, dass ich etwas Waesche kaufen wolle, weil ich ja die Sachen gekannt haette. Herr Lueders bemerkte dazu, dass die Waesche von der NSV beschlagnahmt worden sei. Ueber die Moebel selbst hat er nichts gesagt. Ich stellte darauf weiter keine Fragen, weil Herr Lueders das Parteiabzeichen trug und ich angesichts dessen Unannehmlichkeiten vermeiden wollte. Ich habe jedenfalls bei der Versteigerung weder Moebel noch Teppiche von Frau Windschauer gesehen. Ich kaufte dann noch eine Steppdecke sowie eine Fluegeldecke, die ich als Eigentum von Frau Windschauer aber wiedererkannt hatte. Herr Meissner hatte ein Kaffeeservice gekauft, von dem ich jedoch wusste, dass es Frau Windschauer nicht gehoerte. Anschliessend fuhren Herr Meissner und ich nach Berlin zurueck.“
Enhtält Zeugenaussage von Wilhelm Meissner (Berlin, Gudvangerstr. 24)
Der Sohn Herbert Windschauer suchte den Auktionator Lüders zwischen dem 14. und 16.01.1952 persönlich in Hamburg auf, um sich nach dem Verbleib des Liftvan zu erkundigen. Lüders soll darauf etwa folgendes erwidert haben. "Er koenne sich nicht mehr erinnern und auch nicht sagen, ob er der Versteigerer war; Dr. W. und seine Eltern sollten gluecklich sein, dass sie noch leben davongekommen seien." Lüders bestritt diese Aussage.
Enthält Aussagen der Auktionatoren Andreas Huck und Heinrich Schopmann zum Hergang bei Versteigerungen jüdischen Vermögens.
Eidesstaatliche Versicherung der Marga von Kammermayer (die als Buchhalterin im Geschäft von Frau Windschauer tätig war), in der sie die Hochwertigkeit des Umzugsgutes bestätigt.
EUR
StAHH 213-13_10038 Windschauer, Leib / Leon, 1950-1966
Umzugsgutliste
[Gesamte Liste unter Dokumente einsehbar]
enthält u.a.
2 Teppiche 3x1,50m
1 großer Teppich 5,5x3,5m
4 kleine Brücken 2,5x1,5m und 1,5x1m
1 Bücherschrank Chippendale 1,6m
4 Sessel Chippendale
1 Teppich 6x4m
1 Bücherschrank 2,2m lang
1 Stilgarnitur, Rohr, Roßhaardaunenkissen, 1 Sofa, 3 Sessel, blauer Velour, 1 runder Tisch
1 Teppich 6x4m
2 Brücken 2 /2 x 1 1/2m
2 Brücken 172 x 1,75m
1 Bronce mit Marmorglasschalen
1 Radio Blaupunkt 6 Röhren
1 Grammophon mit Schlaplatten
1 Schreibmaschine
Bücher, Lexikon, etc.
Essservice für 12. Pers. Rosenthal Kobalt m/gold
Schmuckgegenstände
für 6 Personen Silberbestecke 800 gestempelt
1 Besteckkasten für 12 Personen, Silberauflage
Per Post abgeliefert: 1 Paket Silber abgeliefert Anfang April 1939
1 Kettelmaschine, 1 Zickzack-Maschine, 1 Steppmaschine, 1 Gummiband-Maschine (Mauserwerke)
Kleidung, Wäsche, Bettwäsche, Tischwäsche, Kinderwösche und Garderobe
Pelzmantel Bisam mit Otterkragen
EUR
Gutachten
Rückerstattungsverfahren
Landgericht Hamburg, Wiedergutmachungsamt
Stellvertretender Antrag druch Haim Kadmon, Öffentlicher Vormund im Staate Israel
EUR
StAHH 213-13_25857